Hirschstangen suchen


Wer mit einem "alten" Harzer verheiratet ist,
durchlebt, Jahr für Jahr, immer wieder alte Traditionen.

Eine davon ist das Hirschstangen suchen.

Nicht-Harzer können dieses Hobby nicht wirklich nachvollziehen
aber
ein "Ur"-Harzer nimmt zu dieser Jahreszeit immer ein paar Tage Urlaub.


So einfach losgehen, kann man natürlich nicht.
Dazu muss man einen Stangenschein erwerben, der einen dazu berechtigt,
in einem gewissen Umfeld, nach diesen Hirschstangen zu suchen.
Dieser Schein ist natürlich auch zeitlich begrenzt, teuer
und wenn die Zeit um ist, muss man seine Funde, dem zuständigen Förster melden.


Suchen ohne Stangenschein fällt unter das Wilderei-Gesetz.

Auch wenn man mit Stangenschein offiziell suchen darf,
wird um die Sucherei ein riesen Hype gemacht.
Keiner findet etwas!
Also, die meisten würden nie zugeben etwas gefunden zu haben.
Nur unter dem Mäntelchen der Verschwiegenheit, werden die kostbaren Funde gezeigt.

 Ich könnte mich jedes Mal "schlapp lachen" wenn man um dieses Traditions-Hobby, 
so ein Drama macht.


Jedenfalls hat mein Michel heute eine junge 10er Stange gefunden.
In dieser Zeit wird natürlich zu Fuß nach Hause gegangen, damit einem nichts entgeht.

Es gibt einige Männer, die nehmen in der Stangenzeit an die 10 Kilo ab!
Stundenlanges Herumrennen im Wald, fordert eben seinen Tribut.
(Erinnert mich an den Hirsch in der Brunft ;-) )


Und wer nun sagt, dass ein Bully kein Jagdhund ist,
dann hat er meine Trude noch nicht erlebt.


Trude kennt alle Waldgerüche
und nimmt oft Fährten auf. 
Pauline hat sie gut angelernt.

Mein Franz liebt die Stangen, da er immer einige zum Knabbern hat.
Kurze oder alte Enden bekommen immer die Hunde.
Das ist Knabberspaß ohne Kalorien
und
der Franz muss ein bisschen auf seine Hüfte achten.


Noch 18 Tage darf gesucht werden und so kann an den Wochenenden natürlich auch nichts anderes geplant werden.
Morgens um kurz vor 7 Uhr geht es los und die "Heimkehr" ist immer nicht voraus sagbar.

Ich wünsche euch einen tollen Abend,
mein Michel hat ihn heute bestimmt, denn heute Abend geht es erst mal zu einem Kumpel,
der den Fund natürlich bewundern wird.
Dann wird gerätselt welchen Weg der Hirsch gegangen ist und wo er hin wollte.
Welcher es war und ob man die 2. Stange noch findet.

Kommentare

  1. Das ist für mich als Nicht-Harzer eine echt interessante Geschichte! Köstlich, aber gut vorstellbar!
    LG
    Valomea

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  2. was werdet ihr mit den Stangen machen? Knoepfe?

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  3. Was es nicht alles gibt....vom Stangensuchen höre bzw. lese ich heute zum ersten Mal.
    LG Kerstin

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  4. Ich wusste bis eben nicht, dass es sowas gibt! Was macht ihr denn dann mit diesen Stangen. Doch nicht wirklich den Hunden zum Knabbern geben?!

    Gruß Marion

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  5. Liebe Sabine,
    das ist sehr interessant. Da wünsche ich deinem Mann noch viele tolle Funde und deinen Hunde natürlich ganz viel Knabberspaß.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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  6. Liebe Sabine,
    ich hab mich grad schlappgelacht. Sachen gibts...!!!??? Aber irgendwie auch cool und witzig. Und auch meine Frage: was geschieht mit den Geweihen?
    L.G.
    sigisart

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  7. Interessante Tradition und eine schöne Geschichte, die du uns erzählst. Wieder etwas dazugelernt.

    LG, Petruschka

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